Zum Programm
Das Werk BWV 988 wurden 1741 veröffentlicht und ist ein brillantes Beispiel für Bachs Kunst der Variation und kontrapunktischen Meisterschaft. Umrahmt von einer Aria beinhaltet das Werk 30 Variationen, die auf der harmonischen Struktur der Aria und nicht auf ihrer Melodie basieren. Bach komponierte dieses Werk für ein Clavicimbal mit 2 Manualen und versah es ursprünglich mit dem Titel „Clavier-Übung“. Erst 1802 wurde seine Komposition nach einer mündlich überlieferten, aber nicht zeitgenössisch belegter Geschichte um Bachs Schüler „Goldberg“ in Goldberg-Variationen unbenannt. Sie vereinen technische Virtuosität mit tiefem Ausdruck und musikalischer Vielfalt. Der Charakter der Variationen reicht von tänzerischer Leichtigkeit über intime Lyrik bis zu hochvirtuoser Brillanz.
Obwohl das Werk ursprünglich für Cembalo komponiert wurde, wird es heute häufig auf dem modernen Klavier gespielt. Darüber hinaus existieren zahlreiche Bearbeitungen, etwa für Streichtrio, Orchester oder Gitarre. Der kanadische Pianist Glenn Gould trug 1955 mit seiner ersten Aufnahme entscheidend dazu bei, die Goldberg-Variationen einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Während sie zuvor vor allem Cembalisten bekannt waren, rückte Gould das Werk ins Zentrum des modernen Klavierrepertoires. Bis heute nehmen viele Pianisten seine Interpretation zum Vorbild – sei es zur Inspiration oder als bewussten Kontrast.
1985 transkribierte Dmitry Sitkovetsky die Komposition als Hommage an Glenn Gould für ein Streichtrio. Nun haben sich drei herausragende österreichische Virtuosen zu einem einzigartigen Streichensemble zusammengeschlossen und lassen das Werk auf eine Weise erklingen, als Bach selbst später sein weltberühmtes Klavierwerk für diese Besetzung arrangiert hatte. Eine faszinierende Gratwanderung zwischen Original und Bearbeitung!
Zu den Ausführenden
Benjamin Schmid | Violine
Benedict Mitterbauer | Viola
Matthias Bartolomey | Cello